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  • Julia Binsack

No. 3 - Über das Warum und das Wozu

Zeitenwende. Ein poetisches Wort! Hier wird stimmungsvoll eine Prognose gewagt: Ein bedeutender Umbruch hat begonnen. Und gleichzeitig lässt das Wort offen, ob es gut oder schlecht wird. Es wird eben anders. Sehr anders. Das Wort ist schön und schaurig zugleich. Vielleicht wird es ja das Wort des Jahres 2022. Meine Stimme hätte es.



Wenn eine Zeitenwende geschieht, die so nicht gewollt war, auf die wir reagieren müssen und deren Ausgang nicht absehbar ist, dann fehlt uns auch ein Stück Orientierung. Woran halten wir uns jetzt fest? Was ist wirklich wichtig? Puh, was für Fragen! Aber darum geht’s bei der gelungenen Kommunikation in unruhigen Zeiten. Zumindest dann, wenn wir anderen Sinn und Orientierung vermitteln wollen.


Weil der richtige Weg nicht offensichtlich ist, ist effektive Kommunikation besonders wichtig. Jetzt ist es hilfreich, in der Ansprache und im Gespräch den Dingen auf den Grund zu gehen. Eine Sternstunde für das Wort Warum. Denn die Beantwortung der Frage, warum wir etwas tun, erklärt den größeren Sinn einer Handlung und stillt unsere Sehnsucht nach Orientierung. Purpose ist das Buzzword dazu. Die Antwort auf das Warum ist der Grund. Und der Grund ist der Boden, auf dem alles steht. Antworten auf das Warum geben uns und anderen Halt.

 

Die Beschäftigung mit Purpose lässt Handlungshilfe und Hoffnungsschimmer aufflackern

 

Aber: Die Sache mit dem Purpose ist auch ganz schön groß. Die Antwort schwierig, die Antwortfindung mitunter zäh. Ein bisschen so wie den Sinn des Lebens zu definieren. Und wenn Ihnen jetzt danach ist, den Laptop schnell zuzuklappen und erstmal eine Tüte Chips aufzureißen, verzagen Sie nicht! Hier kommt mein Tipp: Purpose ist fluide. Eher wie der Goldfisch im Teich. Mal da, mal wieder nicht. Versuchen Sie nicht danach zu schnappen, halten Sie lieber still und warten Sie geduldig ab. Es gibt vielleicht keine endgültige Antwort – aber schon die Beschäftigung mit Purpose lässt Handlungshilfe und Hoffnungsschimmer aufflackern.


Sollte sich das immer noch zu groß anfühlen, kommt hier noch ein Tipp: Sie können auch erstmal nach dem Wozu fragen. Diese Frage fühlt sich meist etwas kleiner an. Mit ihr lässt sich klären, welches konkrete Ziel gewünscht ist – und ob Sie die richtigen Mittel dafür ausgewählt haben. Mit der Wozu-Frage wird Zukunft antizipiert. Die Antwort zeigt das Ziel auf und pflastert den Pfad. Die Beantwortung verschafft Zuversicht und Mut. Das ist doch auch schon was!


In diesem Sinne: Frohes Grübeln und schöne Ferienzeit!

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