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No. 4 - It's not about you!

Julia Binsack

Wie steht es denn um Ihr Selbstwertgefühl? Doch, doch, lesen Sie bitte weiter!


Bei der stillen Selbstbefragung, was wir gefühlt wert sind – also wie toll wir uns selber finden – kann die Antwort mitunter schwankend sein. Während sie vielleicht nach einem gewonnenem Staffellauf eher euphorisch ausfällt, wird die innere Stimme mitunter sehr dünn und piepsig, zum Beispiel nach einer schlaflosen Nacht. Will sagen: den gefühlten Selbstwert zu bestimmen, ist nicht so einfach. Wie das mit Gefühlen halt so ist. Die Antwort auf die Selbstbefragung ist nicht immer gleich. Und damit nicht verlässlich.



Das macht die ganze Sache ziemlich knifflig. Denn das schwankende Selbstwertgefühl ist besonders dann ein Problem, wenn wir gezielt selbstsicher und souverän auftreten wollen und uns genau das in dem Moment nicht möglich erscheint. Wie dann an das Mikrofon treten? Denn klar, das haben wir alle schon erlebt: Wie überzeugend jemand ist, hängt auch davon ab, wie überzeugt die Person von sich selbst ist. Wer sich unsicher fühlt, kann seine Strahlkraft auf der Bühne nur schwerlich entfalten. Was also tun?


Die Lösung ist einfach: Eigentlich geht es auf der Bühne nicht um uns.Eigentlich geht es um das Publikum. Auf der Suche nach dem selbstsicheren Auftritt können ein paar Fragen helfen: Welchen Wert habe ich für mein Publikum? Wie profitiert das Publikum von meinem Auftritt? Das sind die eigentlich wichtigen Fragen, die es zu beantworten gilt, wenn Sie sicher und überzeugend auftreten wollen. Ihr Publikum misst Ihren Wert an dem Nutzen, den Sie ihm bieten. Wenn Sie sich Klarheit über diesen Wert verschaffen, wird Ihr Auftritt auf der Bühne einfacher und beindruckender. Ihr Erfolg wächst und beschleunigt sich in Korrelation zu dem Wert, den Sie Ihrer Umgebung hinzufügen. Wenn Sie diesen Wert kennen, können Sie selbstbewusst auftreten.


 

Ihr Publikum misst Ihren Wert an dem Nutzen, den Sie ihm bieten.

 

Sollte Ihnen noch immer Worte fehlen, die Ihren Wert beschreiben, dann kommt hier jetzt noch mein Tipp. Es ist eine kleine Spielerei, um Ihren Fähigkeiten und Kompetenzen auf die Schliche zu kommen:


Machen Sie eine Liste mit Menschen, die Sie beeindrucken und bewundern. Also zum Beispiel: Michelle Obama, Robert Lewandowski, Dolly Parton, Mahatma Gandhi. Machen Sie nun eine Liste der Eigenschaften, die sie an diesen Menschen bemerkenswert finden. Vielleicht: Verhandlungsgeschick, Durchsetzungsvermögen, Toleranz, Teamfähigkeit, Umweltbewusstsein, Optimismus. Da wir unser Augenmerk oft auf Dinge richten, die etwas mit uns zu tun haben, könnte es durchaus sein, dass die aufgelisteten Stärken auch Ihre sind. Probieren Sie sie an! Was passt? Was ist noch etwas zu groß? Was kann weg? Jetzt müssen Sie nur noch überlegen, wie diese Stärken zur Kernbotschaft Ihres Vortrags passen. Das macht Ihren Wert als Person auf der Bühne aus.


Voilà!


Viel Spaß beim Überlegen! Und verzeihen Sie sich unbedingt das schwankende Selbstwertgefühl. Den meisten Menschen geht das so. Und es ist ja nur ein Gefühl! Gefühle kommen und gehen.

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