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  • Julia Binsack

No. 5 - Wann Sie authentisch wirken

Ein No-Brainer: Die Welt ist plötzlich sehr kompliziert. Und das scheint sich in absehbarer Zeit auch nicht zu ändern. Wie sich die Probleme dieser globalen Krise lösen lassen - darüber wird allerdings heftig diskutiert und gestritten. Da ist es naheliegend, dass parallel dazu auch unsere Sehnsucht nach Authentizität wächst. Nach Einheit, Stimmigkeit, Wahrhaftigkeit.


Und: Wie authentisch sind Sie?

Stöhnen. Augenrollen. Zweifel an diesem Text.



Nach meiner Erfahrung ist das für viele Menschen eine Frage, die sie nur schwer beantworten können. Denn: Was heißt das überhaupt? Wenn Sie morgens am Frühstückstisch sitzen und Ihren Tag planen, wäre es dann authentisch, zu tun, wonach Ihnen in dem Moment ist oder sind Sie näher bei sich, wenn Sie diesen Impuls unterdrücken und das tun, was in Ihrem Kalender steht? Das ist manchmal nicht so einfach zu beantworten. Schon Goethe wusste: Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust. Ich würde kontern: Mindestens zwei!


 

Authentizität ist das Ergebnis gelungener Kommunikation

 

Man kann gar nicht authentisch sein. Es ist eine Eigenschaft, die man von Zuhörern zugeschrieben bekommt. Authentizität ist das Resultat gelungener Kommunikation – und das Gelingen liegt in der Wahrnehmung der Zielgruppen. Das ist wiederum praktisch, denn als Kommunikationsexpertin interessiert mich die Frage, ob jemand authentisch wirkt, sowieso viel mehr als die, ob jemand authentisch ist.


Es ist eine sehr wichtige Frage, denn andere Menschen vertrauen Ihnen eher, wenn Sie von Ihren guten Absichten erzählen und dabei authentisch wirken. Aber wie wirken Sie authentisch?

  1. Sie wirken dann besonders authentisch auf andere Menschen, wenn Sie Ihre Rolle so ausfüllen, wie es Menschen von Ihnen erwarten.

  2. Eine gute Rede wirkt authentisch, wenn das Geplante und Entworfene dabei verborgen wird. Rhetorik ist somit eine Bedingung des Authentischen.

  3. Ihre Zuhörerinnen möchten mehr Sein als Schein. Zeigen Sie sich menschlich und nahbar.

  4. Sie sollten sich sicher sein, dass Sie meinen, was Sie sagen. Das, was Sie sagen, sollte von Ihren Werten und Gefühlen gedeckt sein! Opportunes Gerede ist der Nummer-1-Feind des Authentischen.

Das war dann auch schon mein Tipp: Halten Sie sich diese vier Bedingungen für gelungene Kommunikation vor Augen, wenn Sie an der nächsten Ansprache feilen. Das wird Ihnen dabei helfen, auf andere Menschen authentisch zu wirken.


Gutes Gelingen!


PS: Ach, und vermeiden Sie es bitte tunlichst, auf die Idee zu kommen, dass authentisch zu sein bedeutet, frei von der Leber alles zu erzählen. Das passiert manchmal und endet mitunter schlimm. Und damit hat Authentizität auch wirklich gar nichts zu tun.


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