No. 9 - Die Schreibblockade
- Julia Binsack
- 27. Juli 2023
- 2 Min. Lesezeit
Die Schreibblockade. Ein hübsches Wort mit diesen zwei "B" in der Mitte. Aber ein lästiges psychisches Phänomen. Es bedeutet: Der Autor oder die Autorin ist vorübergehend nicht in der Lage zu schreiben. Plötzlich ist der Kopf leer, die Ideen fließen nicht. Stress pur, wenn der Text fertig werden muss. Fast jeder Mensch, der Reden oder Präsentationen verfasst, kennt das Problem. Meistens hilft es dann schon, erstmal mit der Gliederung des Textes anzufangen, um in die Gänge zu kommen.
Manchmal aber auch nicht. Zum Glück gibt es Tipps und Tricks, sich aus diesem mentalen Knoten zu befreien. Die Psychologie und Neurowissenschaften bieten konkrete Ansätze, um kreative Blockaden zu lösen:
1. Bewegung aktiviert das Gehirn
Studien zeigen, dass moderate körperliche Aktivität – wie ein Spaziergang – die Gehirndurchblutung fördert und den präfrontalen Kortex stimuliert, der für kreatives Denken zuständig ist. Schon 10–15 Minuten an der frischen Luft können neue Impulse setzen.

2. Schreiben ohne Ziel: der „Morgenseiten“-Effekt
Das sogenannte Freewriting, also das ungefilterte Schreiben ohne Anspruch auf Qualität oder Struktur, reduziert inneren Druck. Die Psychologin Julia Cameron empfiehlt, täglich drei Seiten „morning pages“ zu schreiben – ein Konzept, das mittlerweile von vielen kreativ arbeitenden Menschen genutzt wird. Das Ziel: den inneren Hürden umgehen und den Schreibfluss reaktivieren.
Schreibblockaden sind menschlich und erfordern etwas Geduld.
3. Rituale und Umgebungsreize nutzen
Neurowissenschaftliche Forschung betont, wie stark unser Gehirn auf Gewohnheiten und Reize reagiert. Ein fester Schreibort, ein spezieller Tee oder eine bestimmte Musik können als mentale Anker wirken. So lernt das Gehirn, diese Signale mit dem Schreibmodus zu verknüpfen – ähnlich wie ein Sportler durch ein Aufwärmritual fokussiert wird. Wenn ich nicht schreiben kann, lese ich ein paar gut Artikel in einer Zeitung. Das bringt mich oft auf neue Gedanken.
Schreibblockaden sind menschlich und erfordern etwas Geduld. Aber sie sind kein unüberwindbares Hindernis. Mit etwas Bewegung, Druckfreiheit und hilfreichen Ritualen lassen sich die kreativen Schleusen wieder öffnen.
Viel Spaß. Die nächste Schreibblockade werden Sie überwinden!
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